Antriebswellenmanschetten vorn getriebeseitig wechseln
Autor: Flo D.

Achtung: Alternativ kann man natürlich auch passende Manschetten so einbauen ohne das Gummiteil, wenn man denn noch an welche kommt. Diese Anleitung kann also für alle getriebeseitigen Manschettenprobleme verwendet werden.

Wie sehr ich es doch hasse, wenn ein Automobilhersteller einfach so mir nichts dir nichts irgendwelche Teile komplett und ohne Ersatz aus dem Sortiment nimmt und auch kein Hersteller auf die Idee kommt, das Teil weiter anzubieten. *grummel*

In diesem Fall geht es um die Antriebswellenmanschetten vorne getriebeseitig für den 3,6er bis Fahrgestellnummer mit einem Innendurchmesser von ca. 60-65mm. Laut Audi und diverser Zubehörlieferanten seien diese nicht mehr lieferbar. Aus diesem Grunde habe ich auch trotz Fahrgestellnummer und Baujahrangabe die falschen geliefert bekommen mit etwa 80mm Innendurchmesser. Die Antriebswelle war natürlich schon ausgebaut, als ich bemerkt hab, dass die neuen gar nicht passen...und das Auto musste an dem Tag auf jeden Fall wieder auf allen vieren stehen.

Also hab ich meine polnischen Gene aktiviert und meinen Sinn für Improvisation loslegen lassen.

Wer ein ähnliches Problem hat, dem könnt ich mit meiner Lösung evtl. weiterhelfen, bevor man sich mit der Teilesituation rumquält.

Zuerst einmal muss die Welle ausgebaut werden. Wie das genau geht ist hier in der FAQ soweit beschrieben. Lediglich die Schrauben am Getriebe selbst muss man noch raus schrauben. Ich empfehle hier, vorher schon die defekte Gummimanschette und den Klemmring zu entfernen, da diese beim Schrauben nerven können. Es sind 6 Schrauben mit einem 10er Innen-Vielzahn. Gibts bei Heil&Sohn zb. von Hazet und hat die Bezeichnung 2212-10.

Meine Manschette sah übrigens so aus:
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Hier noch der Unterschied zwischen alter Manschette (links) und der neu gelieferten...wie man sieht, passt es eigentlich überhaupt nicht.
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Nach zig Anrufen bei PK, bei Heil&Sohn, bei Audi selbst, bei Raupers...selbst bei ATU und der immerwährenden Antwort "Entfallen ohne Ersatz!" oder "Haben wa nich im Anjebot!", bin ich ab zu Obi und hab mich mal umgesehen. Im Endeffekt muss die Manschette ja nur auf beiden Seiten dicht sein und nicht unter Spannung stehen. Bin dann im Gang bei den Ablussrohren und Regenrinnen fündig geworden für 13€...und zwei super Schlauchschellen gabs gratis dazu, die ich anderweitig sicher verwenden kann, denn die einzelnen 50-70er waren wie immer ausverkauft.
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Das Teil passt prima, um den fehlenden Durchmesser der Gelenkaußenhülle zur neuen Manschette auszugleichen. So sieht das dann bearbeitet aus.
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Also Manschette auf die Welle geprügelt und den kleinen Pressring fest gemacht, den dicken Gummiring in den großen Manschettenkranz gesteckt, Gelenk neu gefettet und auf die Welle gesteckt, Sprengring nicht vergessen und dann wieder ans Getriebe geschraubt. Hier ist Sorgfalt geboten, da die Manschette noch nicht aufs Gelenk gequetscht werden darf, da man sonst nicht mehr an die Schrauben kommt. Also erst die Schrauben wieder festziehen (etwas fummelig, aber machbar), dann die Manschette aufs Gelenk (etwas mühselig, da alles sehr knapp bemessen ist und wenig Platz herrscht) und wenns geschafft ist, den zweiten Quetschring fixieren...wobei ich Schraubschellen definitiv bevorzuge.

Dann die Welle wieder wie in der anderen Anleitung wieder im Radlager fixieren, etc.

Ich hab leider nicht von allen Arbeitsschritten Fotos gemacht, weil ich viel zu sehr damit beschäftigt war, Papier zu verschwenden durch das ganze Fett, etc. :)

Viel Erfolg!!

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