Wissenswertes
für Kaufinteressenten...
(Stand 07.12.2001, Fehlerberinigigung 07.10.2003)
NEU! 21.11.2003: Kleine Ersatzteilpreisliste zum Staunen. :-)
Zuerst einmal die gute Nachricht:
Der Audi V8 ist ein sehr zuverlässiges Automobil. Er läßt einen
genauso selten im Stich wie die ein Audi 80 oder Audi 100 aus vergleichbarer
Zeit. Erstaunlich ist vor allen Dingen, daß der Wagen trotz des Einsatzes
von immens viel Elektronik im Gegensatz zur gleich alten bayrischen Konkurrenz
zumindest in dieser Hinsicht kaum Probleme macht. Da beim Audi V8 auch auf viel
Technik des Audi 100/200 (Typ 44)
zurückgegriffen wurde, und der V8 nicht unter Zeitdruck entwickelt worden
ist, sind auch die ersten Modelle prinzipiell kein höheres Risiko. Den
100.000km Dauertest bestand der Wagen in der Fachzeitschrift auto-motor-sport
ohne einen einzigen Ausfall. Im Vergleich zu heutigen Dauertests, wo sehr teure
Fahrzeuge teilweise ein Dutzend Werkstattbesuche in der selben Kilometerspanne
hinter sich haben, ist das Resultat ziemlich beeindruckend.
Wenn man sich einen Audi V8 mal näher angeschaut hat, wird man feststellen,
daß der Wagen aus dem "Vollen" geschöpft ist. Es wurde
an keiner Ecke gespart. Überall findet man hochwertige Materialien und
eine satte Verarbeitung. Auch bei den ersten Modellen spürt man die Reife
aus der Audi 100 Baureihe. Es sind beim V8 weniger technische Schwachpunkte,
sondern vielmehr die extrem hohen Unterhaltskosten, die einem zu schaffen machen.
GÜNSTIGER KAUFPREIS / SEHR HOHE UNTERHALTSKOSTEN
Der Audi V8 kostete in der Grundversion Ende 1988 runde 100.000 DM. Elektrische Sitzverstellung oder Schiebedach mußten noch extra bezahlt werden. Ansonsten war der Wagen nahezu vollständig ausgestattet. Eine Basis-S-Klasse oder ein 735i kostete damals lediglich 80.000DM. Skaliert man den Neupreis auf heutige Verhältnisse mit der automobilen Preissteigerung, dann kämen wir auf einen heutigen Neupreis von etwa 75.000EUR. (1988 kostete ein Polo 45 Fox 7300,- und ein BMW 316i 12800,-)
Der hohe Neuwagenpreis steht daher im krassen Gegensatz zu den sehr niedrigen Gebrauchtwagenpreisen, wie sie bei Oberklassenautos durch fehlende Zweitkäufer,die Dienstwagenbesteuerung und hohe Folgekosten üblich sind. Die Spanne startet bei Erstmodellen mit hohen Laufleistungen bei etwa 2.000EUR und endet bei sehr gepflegten 93ern bei etwa 6.000EUR. Diese durchaus günstigen Einstigeskosten dürfen aber nicht über die sehr hohen Unterhaltskosten hinwegtäuschen. Teuer meint hier nicht das übliche Niveau einer Oberklasse aus Stuttgart oder München, sondern teilweise nochmals erheblich teurer. Der High-Tech dieses Automobiles muß auch heute noch teuer bezahlt werden. Schon kleinere Instandsetzungen in der Audi-Werkstatt können den Gebrauchtwagenpreis sprengen. Der Audi V8 stellt die bei Audi generell sehr hohen Ersatzteilpreise noch einmal deutlich in den Schatten.
Die Instandsetzung des Audi V8 wird
manchmal durch nicht besonders kompetente Audi-Werkstätten zusätzlich
erschwert, von denen viele noch nicht einmal wissen, wie man die Motorhaube
öffnet. Besonders die Fehlersuche ist nicht selten unbefriedigend und sehr
kostspielig. Oft müssen sich die Mechaniker erst eine Weile einlesen und
mehrfach herumprobieren, bis sie ein Ursache gefunden haben. Ferner unterschätzen
sie die tückischen Unterschiede zu anderen Audi-Modellen. Für große
und kleine Reparaturen sollten vorher Festpreise von mehreren Werkstätten
eingeholt werden. Am besten fragen, ob die Werkstatt wirklich in der Lage ist,
einen Audi V8 instandzusetzen. Zum Zeitpunkt der Auslieferung 1988 wurden wegen
dieser Problematik sogenannte V8-Stützpunkte eingerichtet.
Vor jedem Werkstattbesuch kann der Umweg über das Forum
wertvolle Informationen liefern und Geld sparen. Die gut 30.000 Beiträge
enthalten neben enthusiastischer Unterhaltung auch sehr viele Fachbeiträge
und Problemlösungen. Die Suchfunktion kan so manches Problem aufspüren.
Die Verwandtschaft zum Audi 100 Typ 44 besteht leider nur optisch.Viele Teile wurden speziell für den Audi V8 gefertigt. Das bedeutet bei 21.000 produzierten Autos eine winzige Auflage zu horrenden Preisen.
Eine kleine Liste von anfälligen Teilen am Audi V8 bei derzeitigen Laufleistungen und gemessen am Alter.
Teil
|
Preis
(gerundet)
|
Lamdasonde* (Bosch)
|
EUR
123
|
Druckspeicher***
(Bosch)
|
EUR 335
|
Lichtmaschine
(AT) (Bosch)
|
EUR 515
|
Streuscheibe
H4 (Bosch)
|
2x
EUR 102
|
Reflektor
H4 (Bosch)
|
2x
EUR 125
|
Reflektorrahmen H4 (Bosch)
|
2x
EUR 73
|
Niveau-Stossdämpfer*** hinten Stück (Boge) |
2x EUR
365
|
Servopumpe***
(ZF)
|
EUR 460
|
Lenkgetriebe***
(ZF)
|
EUR 725 bis EUR 992
|
Kühler
|
EUR
370
|
Bremssattel
vorne (ATE)
|
2x
EUR 630
|
Bremsscheibe
(SHW)
|
2x
EUR 170
|
Bremssattel hinten*** (Gierling) |
2x
EUR 240
|
ABS
Sensor (Drehzahlfühler vorne) (Bosch)
|
EUR
102
|
Automatikgetriebe****
|
EUR
5170
|
Preise sind gerundet und ohne Gewähr (Stand Anfang 2003)
* Die Firma Unifit bietet
eine preiswerte Sonde ohne Stecker an (Preis etwa 40EUR)
** hohe Anfälligkeit, aber preiswerte Instandsetzung möglich
*** nur bei Niveauregulierung, hohe Anfälligkeit, Gebrauchtteile meist
schlecht, keine Instandsetzung möglich
**** häufig Freilauf defekt, Überholung bei ZF möglich (etwa
EUR2000), Gebrauchtgetriebe sind zu bekommen (ab EUR300)
Der Marktplatz kann bei der Suche nach gebrauchten Teilen helfen.
BREMSANLAGE PRÜFEN !
Die innen
umgriffene Bremsscheiben, auch UFO genannt, sorgen zwar für sehr gute
Fadingeigenschaften und niedrige Temperaturen auch bei mehreren Vollbremsungen
aus 100km/h, dafür kosten der Unterhalt rund das dreifache einer konventionellen
Bremse. Der Tausch von Scheiben und Belägen kostet bei Audi etwa 850EUR.
Im Zubehör gibt es lediglich die Bremsbeläge für etwa DM 100EUR.
Die Mischung der Beläge ist aber fragwürdig und lässt die sündhaft
teuren Bremsscheiben teilweise im Rekordtempo verschleissen oder nerven mit
Quietschgeräuschen. Die Bremsbeläge verschleissen beim V8, bedingt
durch das hohe Fahrzeuggewicht von bis zu 2 Tonnen, recht zügig. Die Bremsscheiben
sind hingegen sehr langelebig und halten bis zu 150.000km. Viele Audi V8 mit
einer niedrigen Laufleistung haben noch die ersten Bremsscheiben montiert. Grund
für ein Rubbeln und Vibrieren ist oft eine leichte Unwucht, die oft durch
die nicht ganz exakte bzw. unsaubere Montage oder durch zahlreiche Vollbremsungen
hervorgerufen wurde. Bei V8 mit uralten Scheiben gehört eine leichte Unwucht
leider dazu.
In Amerika haben einige Besitzer die Bremsanlage auf die konventionellen Scheiben
des Audi 100 turbo zurückgerüstet. Von dieser Rückrüstung
kann nur abgeraten werden, weil die Gierling G60 -Bremse mit dem hohen Fahrzeuggewicht
völlig überfordert ist. Für diese Umrüstung gibt Audi in
Deutschland auch keine Freigabe mehr.
Beim Kauf des Wagens ist unbedingt auf eine einwandfreie Bremsanlage zu achten!
Bei den UFO-Bremssätteln verschleissen nach 250.000km die Führungsschienen.
Die UFO-Sättel kosten neu etwa 1100EUR.
Die hinteren Bremsscheiben von Gierling sind modellübergreifend bekannt für festgammelnde Handbremsmechanismen. Daher vor dem Kauf unbedingt die Handbremswirkung prüfen. Der Wagen kommt sonst nicht durch den TÜV, wenn die Handbremse nur unzureichend oder gar nicht funktioniert. Die hinteren Bremssättel lassen im Gegensatz zu den vorderen kostengünstig mit etwas Geschick überholen.
HECKBLECH AUF ROST PRÜFEN!
Die Karosserie- und Lackqualität ist beim Audi V8 exzellent! Es gibt nur eine besondere Schwachstelle, die fast alle Audi V8 betrifft - das Heckblech. Unterhalb der Chromzierleiste gammelt es zumeist. Schuld ist die Zierleistenaufnahme. Das Heckblech rostet zwar an den Stellen nicht durch, aber sehr häufig findet man hässliche Roststellen unter- und oberhalb der Zierleiste und insbesondere zu den Seiten hin. Sehr starke Verrostungen wurden im Zuge der 10-Jahres Durchrostungsgarantie auf Kulanz instandgsesetzt werden. Die 10-Jahresgarantie ist mittlerweile für fast alle Audi V8 erloschen.
MOTORISIERUNG: WAHL ZWISCHEN 3.6L UND 4.2L V8 MOTOR
Ursprünglich wurde der Audi
V8 mit einem 3.6l V8 (184KW) ausgerüstet. Ab Mitte 1991 war optional ein
4.2l Motor mit 206KW lieferbar. Welcher der empfehlenswertere Motor
ist, läßt sich nicht so einfach sagen: Der 3.6l Motor ist für
alle Fahrsituationen eigentlich völlig ausreichend und auf der Autobahn
blüht der V8-Motor auf. Er ist sehr drehfreudig und auch bei schnellen
Autobahnfahrten genügsam. Im Stadtverkehr und auf Überlandfahrten
wirkt der 3.6er mit Automatikgetriebe jedoch etwas zäh. Die lang übersetzte
4-Gang-Automatik will nicht recht zu einem drehfreudigen Achtzylinder passen.
Mit dem S-Schaltprogramm läßt sich die Drehmomentschwäche retuschieren.
Die Automatik schaltet dann jedoch deutlich hektischer und schaltet bei einer
kleinen Gaspedalbewegung direkt einen Gang runter. Der 4.2l steht mit seinen
400Nm gerade im Stadtverkehr deutlich besser im Futter. Die Fahrleistungen sind
auch mit dem leistungszehrenden Automatikgetriebe deutlich besser. Aber der
Mehrverbrauch liegt höher als 30 Mehr-PS vermuten lassen. Der große
Motor langt ziemlich unerbittlich in den Tank. Mit 2 Litern Mehrverbrauch sollte
man beim 4.2l rechnen. Dafür sind die Fahrleistungen beim 4.2l souveräner
und der Wagen fährt sich leichtfüßiger.
Der ABH-Motor (4.2l) verbraucht im Gegensatz zu den meisten PT-Aggregaten (3.6l)
mehr Öl. Beim 4.2l sollte man auf 1000km mit 0,7l - 1,5l rechnen. Gerade
bei Laufleistungen über 100.000km nimmt der Ölverbrauch beim 4.2l
zu. Häufig bläuen die 4.2l beim Start oder bei Volllast. Ein Verbrauch
bis 1,5l/1000km gilt als hinnehmbar. Der Grund für den hohen Öl-Kosum
soll durch Probleme mit der Nikasil-Beschichtung ab Bj 1991 verursacht worden
sein. Für 3.6l-V8 der ersten Baujahre mit geätzten Laufbahnen . Daher
lieber einen späten 4.2l-V8 nehmen! Die letzten Modelle (1992-1994) verbrauchen
weniger Öl.
Der 3.6l-Motor ist hier unproblematischer und gilt als ausgereifter. Hier pendelt
der Ölverbrauch bei allen Baujahren und zwischen 0,2l und gut einem Liter
bei Fahrzeugen mit sehr hoher Laufleistung.
AUTOMATIK FÜR CRUISER / SCHALTUNG FÜR DIE JUNGEN WILDEN
Der Audi
V8 war nicht mit Schaltgetriebe geplant, weil Begriffe wie Automatikgetriebe
und Luxuslimousine einfach zusammen passen. Trotzdem entschloß sich Audi
nach mehrfachem Kundenwunsch (wahrscheinlich von Audi 200 Fahrern) und einem
enttäuschenden Absatz den V8 auch mit Schaltgetriebe anzubieten. Der Preis
blieb derselbe. Mit dem Schaltgetriebe erreicht der 3.6l V8 die Fahrleistungen
des Audi 200 20V respektive Audi 100 S4 und fährt an die magische 250km/h-Grenze.
Es ist aber eher schwierig, einen V8 mit 5-Gang Schaltgetriebe zu finden, weil
nur ganz wenige Käufer den Wagen mit dem sportlich abgestimmten 5-Gang
Getriebe geordert haben (weniger als 5%). Ab Modelljahr 1992 wurde mit dem 4.2l
ein neues 6-Gang Getriebe
eingeführt, welches den Wagen in eine sehr spurtstarke Sportlimousine verwandelt.
0-100 in 6.3 Sekunden beim 4.2l - das waren 1992 Werte von Supersportwagen.
Auch der 3.6l konnte mit einem 6-Gang Getriebe geordert werden. Das harmonisch
abgestimmte 5-Gang Getriebe entfiel.
Die V8-Schalter sind auf dem Gebrauchtwagenmarkt spürbar teurer als die
Automatikversionen, weil sie sehr selten und daher begehrt sind. Wer aber in
den Genuß des ruhigen Gleitens nach amerikanischer Art kommen will, dem
sei die Automatikversion ans Herz gelegt. Die Automatikversion arbeitet computergesteuert
mit 3 Schaltprogramme (S/E/M)
und schaltet sehr schnell (im Gegensatz zu den heutigen 5-Gang Automaten mit
Gedenksekunde) und dennoch fast ruckfrei. Nervige Verzögerungen beim Kickdown
gibt es nicht. Selbst bei hohen Laufleistungen über 250.000km arbeitet
es zuverlässig. Getriebeschäden treten -wenn überhaupt- bei Fahrzeugen
mit fehlenden Inspektionen (ATF-Ölwechsel und zu wenig ATF-Öl) oder
exzessiven Hängerbetrieb auf. Generelle Laufleistungsprobleme, wie sie
einigen hochmotorisierten Automatikfahrzeugen nachgesagt werden, sind nicht
bekannt. Sollte dennoch ein Automatikgetriebe den Dienst quittieren, so bieten
ZF und diverse freie Spezialisten zeitwertgerechte Reparaturen an.
Die Schaltgetriebe sind insgesamt anfälliger. Sie neigen bei mittleren
Laufleistungen zu Geräuschen und schalten sich schwergängiger. Sollten
bei einer Probefahrt Geräusche vernommen werden (besonders im ersten Gang),
dann sollte man lieber die Finger von dem Wagen lassen. Die Schaltgetriebe sind
auf dem Gebrauchtmarkt schwer zu bekommen.
Einen V8 mit unter 150.000km zu
bekommen, gilt schon fast als Rarität. Die meisten V8-Audis sind in den
ersten Jahren nicht geschont worden und daher erklären sich auch die sehr
hohen Laufleistungen. Die auf dem Gebrauchtwagenmarkt befindlichen Audi V8 sind
vom Zustand her in den letzten Jahren merklich schlechter geworden. Man muß
schon ein Auto von Liebhabern (oder Fahrern von AudiV8.com :-) bekommen, um
totale Grotten auszuschließen. Bei solchen Liebhaber-Exemplaren ist der
Zustand zuweil so gut, daß man denkt, der Wagen sei erheblich weniger
gelaufen. Auch jenseits der 200.000km schließen die Türen noch absolut
exakt und es auch bei Schlaglochfahrten ist keine Ermüdung der Karosserie
feststellbar. Um aber zukünftigen bösen Überraschungen vorzubeugen,
sollte der V8 regelmäßig eine Werkstatt gesehen haben. Insbesonderer
die Intervalle für Zahnriemen- und Flüssigkeitswechsel sollten penibel
eingehalten worden sein. Bei den meisten Modellen, die ich bisher antraf, funktionierte
auch die Klimaanlage der ersten Modelle (von GM). Fensterheber, elektr.
Sitzverstellung, Zentralverriegelung (pneumatisch) und das elektr. Schiebedach
funktionieren oft nach mehreren 100.000km noch einwandfrei und die Innenausstattung
mit all ihren Kunstoffteilen präsentiert sich wie am ersten Tag. Dennoch
unbedingt vor Kauf alle elektrischen helferlein prüfen. Wenn das Objekt
der Begierde Memory-Sitze hat, auch diese Funktion testen! Die Ledersitze sind
meist nicht verfärbt und nicht durchgesessen (außer teilweise verfärbter
Lederüberzug des Lenkrads). Es spricht für die hohe Sorgfalt und Qualität
der Auswahl, die Audi beim Einkauf walten läßt. Verarbeitungsmängel,
wie abfallende oder lose Abdeckungen, sind dem V8 fremd. Man merkt, daß
der Wagen mit deutscher Wertarbeit in Zusammenhang gebracht werden kann. Dennoch:
Nur durchgängig gewartete Fahrzeuge kaufen! Das reduziert zumindest das
Risiko von astronomischen Reparaturkosten.
LAUFLEISTUNG UNGLEICH ANFÄLLIGKEIT
Aber zurück zur Laufleistung: Sie ist nicht alleinentscheident. Große Motoren mögen keine Kurzstrecken. Ferner würde ich die Laufleistung an Hand eines Scheckhefts oder von gesammelten Werkstattbelegen überprüfen. Bei vielen Modellen der ersten Serie ist auf Kulanz der Instrumentafeleinsatz wegen Fehlern nach einigen 10.000km ausgetauscht worden. Die Laufleistung ist also nicht nur vom Tachostand abzulesen (an dem teilweise auch kräftig gedreht wurde). Bei guter Pflege und wenigen Besitzern stellen aber auch Laufleistungen über 250.000km kein unkalkulierbares Risiko dar. Laufleistungen von 400.000km mit erstem Motor und Getriebe sind bei sehr guter Wartung keine Seltenheit. Fehlt aber der Wartungsnachweis bei einem Audi V8, dann gilt Vorsicht. Der Wagen sollte dann noch penibler (z.B. auf der Bühne) geprüft werden.
PREISE
Wie bereits angesprochen, beginnt
die Preisspanne für einem 88er
V8 mit hoher Laufleistung bei etwa 4000,- und endet bei etwa 15.000,- für
die seltene Langversione
oder einen der letzten 4.2er.
Das Preisniveau ist aber in den letzten Jahren immer weiter zusammengerückt.
Ein gut gepflegter V8 kostet aber immer noch seine 11.000,-, ob der Wagen aber
jetzt von 89, 90 oder 91 ist, hat auf den Preis keinen direkten Einfluß.
Eher ein Scheckheft, wenige Besitzer bzw. ein mängelfreies Auto sind preisliche
Indikatoren.
Beim Kauf muß jedoch man Abstand von seinem absolutem Wunsch-V8 nehmen.
Es gibt nur noch etwa 5000 Stück in Deutschland. Von diesem Kuchen ist
zwar ein ganzes Stück auf dem Gebrauchtwagenmarkt, aber dennoch kann man,
was seine Vorstellungen angeht, keine Wunder erwarten. Die Suche nach einem
V8 muß mit einem kühlen Kopf und der nötigen Ausdauer durchgeführt
werden. Einige Wochen mit viel Fahrerei quer durch die Region sollte man schon
investieren, um letztendlich eine reife Entscheidung treffen zu können.
Versicherungseinstufungen (Deutschland)
Im Versicherungsjahr 2003 ist die Teilkaso wieder gestiegen.
Einstufung |
1996
|
1999
|
2000
|
2001
|
2002
|
Haftpflicht |
24
|
24
|
23 |
23 |
23 |
Teilkasko |
40
|
40
|
39 |
38 |
40 |
Vollkasko |
35
|
3 4
|
33 |
28 |
28 |
ANGEBOTE VON MEHREREN VERSICHERUNGEN EINHOLEN!
Der Audi V8 ist eine Klasse für sich. Leider auch in der Versicherung. Niedrige Schadenfreiheitsrabatte sind durchaus empfehlenswert, wenn man den Wagen mit Vollkasko versichern will. Man sollte sich aber gut überlegen die Teilkaso zu sparen, auch wenn sie auf den ersten Blick sehr teuer erscheint. Die großen Streuscheiben-Scheinwerfer sind auch direkt von Bosch nicht billig. Die Frontscheibe kostet mit Montage etwa 700EUR. Wer selbst zahlt, sollte sich vor der Instandsetzung Angebote von mehreren Reparaturbetrieben einholen. Die Scheibe ist mit der Audi 100 WIndschutzscheibe baugleich und daher im Zubehör erhältlich.
Der V8 ist bei Autodieben nicht unbeliebt. Auch für den Autoexport werden die Wagen gerne geklaut, weil nahezu kein V8 eine wirkungsvolle Wegfahrsperre eingebaut hat. Der Wagen ist exklusiv und es gibt zahlreiche Audi V8 in Bestzustand. Selbst wenn die Teilkasko meist nicht den Wiederbeschaffungswert zahlt, sollte man die Haftpflichtversicherung mit einer Teilkasko ergänzen (SB 150,-).
Ebenfalls empfindlich teuer sind Bagatellschäden. Ein kleiner Auffahrunfall endet häufig in einem wirtschaftlichen Totalschaden, weil die Ersatzteil- und Reparaturkosten oft mehrfach den Schätzwert des Fahrzeugs sprengen. Die Front und das Heck sind ebenfalls V8-typisch und ein Stoßfänger so teuer wie mehrere vom Audi 100. Durch den Einsatz von Pralldämpfern nehmen sie einige kleine Rempler zum Glück nicht übel. Aber auch hier gilt: Die Bemühung um Gebrauchtteile lohnt sich immer!
Von V8 mit Unfallschäden sollte man die Finger lassen, wenn die Karosserie-Instandsetzung nicht von einer Fachwerkstatt oder direkt bei Audi durchgeführt worden ist. Die Verzinkung ist nur bei unfallfreien oder professionell instandgesetzten Fahrzeugen so wirkungsvoll, daß die Karosserie auch zukünftig rostfrei bleibt.
Steuer (Deutschland)
Alle Audi V8 erfüllen trotz
US-Norm nur Euro 1. Das hängt damit zusammen, daß bei Erscheinen
keine höherwertige Norm als Euro 1 existierte. Einige letzte 1993er Modelle
sollen Euro 2 im Fahrzeugschein geschlüsselt haben. Diese Information kann
ich aber nicht bestätigen.
Da zum Jahr 2001 alle nach
Euro1 geschlüsselten Fahrzeuge um DM 8,-- pro 100ccm erhöht worden
sind, trifft das den Audi V8 mit 3,6l bzw 4,2l Hubraum besonders stark. Die
Erhöhung zum Jahr 2001 beläuft sich im Jahr für den 3,6l V8 auf
DM 288,- und für den 4,2l V8 auf DM 366,-.
Einstufung |
bis 2000
|
bis
2004
|
Steuersatz |
DM
13,20 pro 100ccm
|
DM
21,20 pro 100ccm
|
3,6l |
475,20 DM
|
763,20
DM
|
4,2l |
554,40 DM
|
890,40
DM
|
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© 1999,2000,2001 MaikIFaßbender
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Letzte Aktualisierung:07.12.2001