C.
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Reged: 10/12/2005
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Posts: 2203
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Loc: D, Rheinland-Pfalz, Westerwald, Wissen/Sieg
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Re: Airbox Aufbau und Funktion
[re: Frank Ha.]
02/09/2011 22:19
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Airbox : Die Verbrennungsluft wird an einer günstigen Stelle des Fahrzeugs angesaugt. Bei Formelfahrzeugen wird gerne der Bereich obe halb des Fahrerhelms und innerhalb des Überrollbügels gewählt. Dabei kann ein leichter Staueffekt zur Leistungssteigerung ausgenutzt werden. Beim 3-l-Saugmotor des Ferrari F1·2000 führte der durch 350 km/h resultierende Druckanstieg von O,058 bar (entspricht einer Dichtesteigerung der Luft um 5.8 %) zu einer Leistungszunahme von 609 kW auf 646 kW. Bei geschlossenen Cockpits gelangt die Luft über Schnorchel, NACA-Einlässe oder durch Hutzen ins Fahrzeuginnere. Bei Rallyefahrzeugen wird der Lufteinlass für besondere Einsätze mit einem Schnorchel bis auf das Dachniveau angehoben. damit bei Wasserdurchfahrten die entstehenden Bugwellen nicht in den Ansaugtrakt gelangen können. Die Aufgabe von Airboxen ist neben da Rohluftansaugung das gleichmäßige Verteilen der Luft auf die einzelnen Ansaugstellen der Zylinder und das Reduzieren der Strömungsgeschwindigkeit, was zwangsläufig zu einem Druckanstieg führt (Diffusorwirkung) . Außerdem hält der Unterteil der Airbox die Wärmestrahlung des Motors von der Ansaugluft ab. Darüber hinaus beherbergt dir Airbox meist den Luftfilter.
Das Volumen der Airbox betrug bei den 3-liter Saugmotoren der Formel 1 etwa 50l.
Die Form ist nicht nur innen interessant, sondern auch außen: Bei Formelwagen verläuft sie nach hinten verjüngt aus, damit die Außenkontur des Wagens möglichst wenig gestört wird. Das Heck soll ja schlank auslaufen und dadurch die Anströmung des Heckflügels vergleichmäßigen. Der Druckpunkt des Fahrzeugs kann durch eine in der Seitenansicht große Airbox nach hinten verlagert werden.
Tatsächlich kommt es auch bei Airboxen zu Leistungsunterschieden einzelner Zylinder. Der Grund liegt in Druckschwinungen innerhalb des Luftverteilers, die durch die zündfolgeabhängigen Ansaugvorgänge der einzelnen Zylinder induziert werden. Diese Druckwellen führen je nach Ausprägung zu einer Bevorzugung bzw. Benachteiligung eines Zylinders und damit zu ungleichen Leistungsabgaben. Erschwert wird eine Behebung dieses Phänomens durch die Drehzahlabhängigkeit der Druckschwingungen. Bei Vergasermotoren ist noch zu beachten, dass die Belüftungsbohrungen der Schwimmerkammer ebens innerhalb der Airbox münden, andernfalls kann die Druckdifferenz so groß werden, dass Die Gemischzusammensetzung außerhalb der Zündgrenzen liegt. Airboxen kommen auch vorteilhaft zum Einsatz, wenn ein Luftmengenbegrenzer vorgeschrieben ist.
Grüße aus dem Westerwald
Christoph
Alles wird gut!
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