B.
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Reged: 18/08/2002
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Posts: 13274
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Loc: Österreich (Graz)
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Die Mär von der Getriebeöltemperatur
[re: Joe T.]
10/01/2013 01:16
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Reply
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Hallo Joe,
ich weiß, man sagt es allerorts und ich ja, ich kenne die Einfüll/-Messprozedur für ATF insbesondere beim 5HP24, aber dennoch bin ich/sind wir nach reiflicher Überlegung und Selbstversuchen der Meinung, dass ein halber Liter mehr oder weniger Öl, bedingte durch vermeintliche Messfehler oder gar falsche Einfülltemperaturen, oder auch nicht, dem Getriebe Pupswurst sind.
Die Ausdehnung des Öls ist vernachlässigbar:
http://www.audiv8.com/forum/printthread.php?Cat=&Board=a8forum_ger&main=126689&type=thread
Wir haben's ausprobiert, selbst auf 100°C geht eine ATF-Öldose kaum merklich auf. Ergo ist das kein Argument. Dein Argument im zitierten Thread von damals, in dem du sagst, es habe mit der Abrinngeschwindigkeit zu tun, kann man nicht gelten lassen. Denn das Getriebe wird heiß gefahren, dann wird der Wagen abgestellt. Alles rinnt in die Ölwanne ab und dann öffnet man bei 30°C die Einfüllschraube. Und ob es dann da drin 50 oder 10° hat - es ist einfach egal.
Nächster Aspekt: Das ganze Dinge hat eine Ölwanne. Aus dieser saugt eien Pumpe das Öl an und stellt somit den Systemdruck im Getriebe her. Angesaugt wird ja vermutlich am untersten Punkt, alles andere wäre ja schön dämlich.
Was wird da reingehen in diese Wanne? 2 Liter? Vielleicht mehr? Ergo wird die Pumpe weder Luft saugen, wenn ein halber Liter zu wenig drin ist noch wird irgendwo ein halber Liter zuviel einen Überdruck erzeugen. Und mehr kann durch Nichteinhalten der Messprozedurein Sachen Öltemperatur nie und nimmer schiefliegen.
Eine andere Sache ist das 4HP24 mit Befüllung von oben - da kann man natürlich viel zu viel ins Getriebe reinschütten - mit unangenehmen Folgen. Wie allerdings Elemente im Getriebe selbst davon schaden nehmen sollen, ist mir ein Rätsel. Eher kann ich mir noch vorstellen, dass dadurch unten etwas undicht wird, wodurch der Stand sinkt und dann irgendwann zu wenig Öl drin ist. Gut.
Aber beim 5HP24, welches man de facto ja gar nicht mehr überfüllen kann und wo den Systemdruck ja eine Pumpe, wie auch beim Motor, herstellt - wie soll da ein Getriebe durch Überfüllung kaputtgehen?
Unterfüllung. Klar. Filter nie gewechselt. Sicher nicht von Vorteil. Altes Öl. Schlecht. Falsches Öl. Ganz schlecht. Aber diese Geschichte mit der richtigen Öltemperatur, ich weiß nicht...
Ich habe irgendwie so ein flaues Gefühl im Magen, dass hier einer wieder angefangt hat, vorzukaufen, und keiner hat's wirklich hinterfragt. Ich lasse mich gerne mit handfesten Argumenten (und bitte nicht: "Im RLF steht's aber so" oder "der und der hat das aber gesagt") vom Gegenteil überzeugen und lerne gerne immer etwas dazu. Aber bis dahin behaupte ich, dass man einen schädlichen Getriebeölmangel auch bei Betriebstemperatur ermitteln wird können
lG Bastian
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