r.
|
|
|
Reged: 12/09/2002
|
Posts: 1222
|
Loc: mal hier, mal da....
|
|
Re: Audi A8 Ebay und Lina
[re: Frank Ha.]
04/09/2012 21:46
|
Edit
|
Reply
|
|
|
Moin, was ist denn das für ein Unsinn?!
".......Auto neigt sich weniger und wird weniger aus der Kurve getragen......"
Da ist den "Experten" wohl entgangen, das schon seit ein paar Jahrzehnten die Räder nicht mehr irgendwie am Auto fest sind, sondern das über reichlich komplizierte Kinematiken höhen- bzw. wankwinkelabhängig bestimmte Spur und Sturzkurven dargestellt werden, um bestimmte fahrdynamische Eigenschaften zu erreichen.
Wenn das Auto nun weniger rollt als original, werden die äusseren Räder nicht mehr den notwendigen Sturz erreichen, das äussere Hinterrad zudem nicht mehr den notwendigen Spurwert, mit dem Effekt, das durch den verminderten Sturz die übertragbaren Seitenkräfte abnehmen, und mit der unzureichenden Spur hinten der Schwimmwinkel des Autos grösser wird, weil das Heck dann schwenken wird, bis der notwendige Schräglauf am Rad erreicht ist.
Ah ja, und grade die Audivorderachse mit den aufgelösten Lenkern ist ausgesprochen empfindlich gegen ( statische) Höhenänderungen, deshalb ist z.B. die Spurkonstante einstellbar, die definiert die höhenabhängige Spurdifferenz beim Lenken, in der Rennerei nennt sich das "Bumpsteer".
Die Achse hat einen über den kompletten Hub fast konstant kurzen Störkrafthebelarm, das heisst, asymmetrische Anregungen von der Fahrbahn werden nur zu einem sehr kleinen Teil in die Lenkung übertragen, ein Mechanismus, der schon durch kleine Änderungen nachhaltig gestört wird.
Das wird jedem aufgefallen sein, der schonmal V8 und dann A8 gefahren ist, beim A8 hat man das Gefühl irgendwie von der Fahrbahn entkoppelt zu sein, beim V8 dagegen mit seiner McPherson-Vorderachse hat man deutliche Rückmeldung über die Traktionsverhältnisse. Umgekehrt aber ist der A8, wenn er breite Räder hat, ausgesprochen empfindlich gegen Unwuchten, selbst leicht unwuchtige Bremsscheiben können das System schon stören Natürlich kann man den A8, wie jedes Auto, tiefer und härter machen, aber eben nicht über simpel höhenverstellbare Federbeine, Damit man fahrdynamisch wirklich eine Verbesserung erzielt, muss man schon deutlich tiefer eingreifen, wie z.B. statisch geänderte Sturz und Spurwerte. Dazu kommt, das der originale Antriebs- und Bremsnickausgleich für die originalen Federraten ausgelegt wurde. Das zu ändern erfordert Eingriffe in die Kinematiken wie geänderte Anlenkpunkte der Querlenker.
Oh und, wenn das Auto tiefer wird, wandern die Rollzentren nach unten, das Auto wird WENIGER rollsteif, was mit unnötig harten Federn kompensiert werden muss. Lässt sich natürlich auch an den Kinematiken ändern, z.B. Radführungsgelenk aussen nach unten usw.
.....ja wenn es doch so einfach wäre ein aktuelles Serienfahrwerk tatsächlich zu verbessern...
...alles wird gut...
Roland
Post Extras
|
|