M.
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Reged: 20/09/2008
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Loc: OWL
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Re: Bild 5
[re: Erik H.]
05/10/2009 16:32
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Ich wollte hier auch noch abschließend meinen Senf zu geben:
Im Rahmen einer Hausarbeit zur Umgestaltung des Ventiltriebs eines VW-Vierzylinder-Motors (1.8T) auf den Antrieb der Nockenwellen per Steuerkette(-n) auf der Kurbelwellenhinterseite (zwischen Block und Getriebe, wie beim VR6) mussten wir uns seiner Zeit die Mühe machen die auf die Steuerkette wirkenden Kräfte zu ermitteln. Dies war nötig, um die Kette korrekt auslegen zu können. Neben den Nockenwellen wurden in unserer Rechnung auch Nebenaggregate wie z.B. eine Hochdruckbenzinpumpe (wie beim FSI üblich) und Ölpumpe etc. berücksichtigt. Die Nebenaggregate machten wirklich nur Peanuts aus.
Unter Berücksichtung des stetig ändernden Hebelarms und der Ventilerhebungskurve einer uns vorgegebenen modernen Nockenkontur konnten wir zu jedem °-Kurbelwinkel die wirkenden Kräfte auf die Nocke und daraus die resultierenden Momente am Nockenrad schließen. Außerdem ließen sich auch recht einfach die herrschenden Beschleunigungen ermitteln. Wären wir von den Maximalwerten ausgegangen, dann hätte keine Kette dieser Welt unter Berücksichtigung des uns zur Verfügung stehenden Bauraums dieser Belastung stand gehalten. 3000 m/s²!!! WOW!!! Unser Professor war auch von den Socken, räumte aber ein, dass diese Werte korrekt seien, wir diese aber bitte mitteln sollten. Und zwar drastisch. Als wir bei "vertretbaren" Werten angelangt waren mussten wir immer noch eine Kette fast ohne Sicherheit verbauen. Die Dauerfestigkeit dieser Bauteile wird von VW und auch den meisten anderen Herstellern nicht berücksichtigt. Hier kann man von einer gewissen Lebensdauer ausgehen, die unter optimalen Umständen ein Autolebenlang sein sollte. Wenn auch nur eine Komponenten wie z.B. das typischer Weise verstopfende Überdruckventil des Kettenspanners am VW VR6-Motor "dazwischen" kommt, wird es zu einem Schaden im Gesamtsystem kommen. Das schwächste Glied ist hier die Kette.
Da die Ventile im 3.3 TDI einen noch deutlich extremeren Hub vollführen müssen, als wir ihn angenommen haben ist die Auswirkung auf die Hydros nicht verwunderlich. Frage ist jetzt von mir: Ist der 3.3 TDI über Schlepphebel gesteuert, oder über eine rückfreie Nockenwelle die direkt auf die Hydrostößel wirkt?
Bei Rollenschlepphebelkonstruktionen ist meistens die auftretende Belastung etwas geringer.
Gruß, Marc
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