B.
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Reged: 18/08/2002
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Posts: 13274
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Loc: Österreich (Graz)
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Elektromagnetische Lamellensprerre - Aufklärung?!
25/11/2009 17:02
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Hi,
nach diesen Diff-Diskussionen hier im Forum hab' ich mir mal länger den Kopf über die Funktionsweise der berühmten Lamellensperre, die ja angeblich draufgeht, wenn man unterschiedliche Reifengrößen fährt, zerbrochen.
Klar ist doch, dass die elektromagnetische Lamellensperre letztendlich die manuelle (aber wohl auch magnetische) Sperre des Torsen-Mitteldiffs bspw. des 200er Quattro ersetzt. Der "Clou" am V8 war ja damals, dass aufgrund der über die ABS-Sensoren gemessenen Drehzahlunterschiede das Mitteldiff automatisch gesperrt wird und damit die prinzipielle 50/50 Verteilung durch ein herkömmliches Getriebe vorne/hinten reguliert wird. Man erspart sich also ganz einfach die manuelle Betätigung.
Nun würde mich mal interessieren, ob prinzipiell analog reguliert wird (also bspw. eine 55/45 Verteilung möglich ist) - von "stufenlos" soll ja die Rede sein - oder nur binär (Vollsperre oder gar keine Sperre). Wenn ersteres zutrifft, wie wird das technisch realsiiert?
Ich behaupte nun, dass die Lamellensperre absolut keine Rolle spielt wenn alle vier Räder gleich schnell drehen. Verschleiß tritt nur dann ein, wenn Drehzahlunterschiede - gemessen über die ABS-Sensoren - auftreten und die Lamellensperre daraufhin, nach Kommando des Steuergeräts - die Kraftverteilung ändert.
Desweiteren behaupte ich dass die Ingenieure damals so clever waren nur Drehzahlunterschiede ab einer gewissen Größe zu berücksichtigen. Sprich: Erst ab so und soviel % Drehzahlabweichung wird die Lamellensperre aktiviert. Ich mutmaße weiterhin, dass der Drehzahlunterschied zwischen mehr oder weniger abgefahreren Reifen oder 225/55/16 und 225/50/16 vorne/hinten unterhalb dieses Schwellenwertes liegt. Daraus ergibt sich für mich dass es Humbug ist, dass Reifen unterschiedlicher Hersteller oder Profiltiefe oder sogar geringfügig unterschiedlichen Abrollumfanges irgendeinen erhöhten Verschleiß am Differential provozieren. Da der V8 eben genau um enge Kurven fahren können soll, OHNE zu rupfen, wird auch hier nie die Lamellensperre bemüht - das alles geht vollmechanisch wie beim Torsen vonstatten. Eben genau deshalb führen defekte ABS-Sensoren auch zum Springen der Hinterräder in sehr engen Kurven - die Lamellensperre ist hierbei aktiviert, da das Steuergerät annimmt, irgendein Rad dreht durch. Folgerichtig bedeutet ein defekter ABS-Sensor sehr viel eher den raschen Tod des Differentials als irgendetwas sonst.
Lange Rede kurzer Sinn: Meiner Meinung nach - wie oben ausgeführt - führen geringfügige Unterschiede bei den Reifen vorne/hinten weder zu einem erhöhten Verschleiß noch zur irgendwelchen verbrannten Lamellen.
Wer beweist mir das Gegenteil?
lG
Bastian
Das Buch zum Audi V8
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