Tim A.
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17/09/2004 09:23
Re: Wozu Getriebeöl wechseln ?? ( Automatik )

Moin Roland,
das ATF unterliegt je nach Getriebebauart, Fahrbedingungen (auch Fahrstil) unterschiedlichen Belastungen.
Die alten drei Gang - Automaten, Abkömmlinge der amerikanischen Borg Warner Getriebe, wie sie z.B. in alten DB eingebaut waren, waren sicher anspruchsloser, was den regelmäßigen Wechsel des Öles angeht. Die Lebensdauer des Öles spielte da keine so große Rolle, weil z.B. die Bremsbänder vorher kaputt gegangen sind.
Es gibt aber z.B. das ZF 4HP18 Getriebe, das im Citroen XM im SAAB 9XX (und in anderen Fahrzeugen afaik auch noch) eingebaut wurde. Dieses Getriebe ist extrem anfällig da das Ölsieb kreislauftechnisch hinter dem Steuerblock liegt. Das ist großer Mumpitz denn dieser Steuerblock beeinhaltet ja bekanntlich Schieber und Ventile die mit extrem engen Passungen gefertigt sind. Bei diesen engen Toleranzen bedeuten kleinste Schmutzpartikel im Öl den Gau- das Getriebe schaltet dann gar nicht mehr oder zumindest nicht mehr einwandfrei.
Das ist auch das Hauptproblem anderer, sicher besser konstruierter Getriebe. Bremsbänder und Kupplungen halten meistens länger als der Rest des Autos sofern das Fahrzeug nicht ständig im Stadtverkehr (Stadtverkehr gilt bei Automobilen nach wie vor als erschwerte Betriebsbedingung) bewegt wird. Abrieb entsteht jedoch immer. Metallische Rückstände werden, wie schon gesagt wurde, an Magneten gebunden, die in der Regel groß genug sind, die Partikel eines ganzen Getriebelebens aufzunehmen. Schwieriger ist das schon mit den nicht magnetischen Verunreinigungen. Man kann nämlich leider nicht beliebig große Filterflächen (sei es durch deren Größe oder durch die Anzahl der Filter / Siebe) vorsehen, um das Öl ein ganzes Leben lang sauber zu halten. Angefangen damit, dass der Filter natürlich möglichst fein aber gleichzeitig durchlässig genug sein soll , um nicht als allzu großes Hindernis im Ölkreislauf zu stehen, ist es vielfach schlicht ein Platzproblem. Es fehlt der Einbauraum, das Gewicht spielt eine Rolle und am Ende auch der Preis. Es ist doch alle Male günstiger dem Käufer regelmäßige Ölwechsel aufzuerlegen als in jedes Getriebe zusätzliche oder größere Filter einzubauen.
Citroen schreibt beim 4HP18 Getriebe einen ATF-Wechsel alle 20TKM vor. Ich mache es alle 10TKM und bin einer der Wenigen, deren Getriebe die 150000KM Marke lebend überschritten haben. In meiner Zitrone arbeitet nach 354000KM immer noch der erste Motor (V6) und der erste Automat, eine Seltenheit bei diesem Modell.
Die größete Gefahr ist und bleibt (neben Ölmangel durch Undichtigkeiten) der Schmutz, der über das Öl in den Steuerblock gelangen kann. Deshalb kann ich dann auch nur bestätigen, was Sebastian schon gepostet hat: Der Wechsel von (nur) 3L ATF ohne Filterwechsel ist in der Tat nicht sinnvoll.
Puristen wechseln das ATF übrigens gerne zwei mal. Das alte Öl wird abgelassen und erneuert. Dann wird nach ca. 500 - 1000KM das neue Öl wieder abgelassen und noch einmal erneuert. Das abgelassene Öl wird zur Spülung beim folgenden, turnusmäßige Ölwechsel aufbewahrt.
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