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Hallo liebe Gemeinde und liebe Bose(mit)geschädigte, vor einigen Wochen habe ich bereits schon einmal angekündigt, dass ich mich mit der Architektur und der Konzeption des Bose-Soundsystems auseinander-setzen werde. Dies habe ich in den letzten zwei Wochen in meiner Freizeit getan und möchte nun meine vorläufigen Ergebnisse bekanntmachen, nicht zuletzt, um einigen hier im Forum einwenig Mut und Hofnung zu machen, wenn mal wieder eine Endstufe verstirbt. Zunächst einmal zum Prinzip der Endstufen. Wenn man mal einen der Bose-LS auseinanderschraubt, dann ist man im ersten Moment doch sehr verwundert über den winzigen gemeinsamen Kühlkörper, der gemeinsam von allen vier Leistungstransistoren genutzt wird und gleichzeitig auch noch das Abschirmblech der Endstufe ist. Desweiteren war ich zumindest doch sehr über die kompakte Bauform der Endstufe überrascht. Eine erste Messung an den Endstufentransistoren brachte dann Licht ins Dunkel der Endstufenarchitektur: Digitale Endstufen, also Endstufen der Klasse-D! Wer also mal so eine Endstufe ausbaut und durchmisst, der sollte sich nicht wundern, wenn er nur Rechtecksignale über den Endsttufentransistoren mißt, dass muß so sein. Tja, jetzt fragt man sich natürlich, was das besondere an Klasse-D Endstufen ist. Klasse-D Verstärker haben den großen Vorteil, dass sie einen sehr hohen Wirkungsgrad bis über 90% haben. Dies liegt daran, dass die Transistoren der Endstufe als Schalter betrieben werden, also ein oder aus. Konventionelle End- stufen arbeiten meist im AB-Betrieb und haben dadurch einen maximalen Wirkungsgrad von ca. 78%. Der hohe Wirkungsgrad bei den Klasse-D Verstärkern ermöglicht die Verwendung sehr kleiner Kühlkörper. Der Nachteil dieser Endstufen ist der Klirrfaktor, der wesentlich höher ist als der konventioneller Endstufen im AB-Betrieb. Dies ist letztendlich auch der Grund dafür gewesen, warum sich die Klasse-D Verstärker auf dem HIFI Markt nie durchsetzen konnten. Jetzt werden viele BOSE-Gegner sicherlich aufschreien:"Ha, dass haben wir doch immer schon gesagt..." Na ja, diese Behauptung lasse ich dann so mal im Raum stehen. Wenn man bedenkt, wie viele akkustische Störquellen sich im Auto addieren, dann darf man den doch geringen Anteil des Klirrfaktors wohl eher vernachlässigen. Im Anhang habe ich den Fraquenzgang einer Endstufe für die vorderen Türen beigefügt. Der Frequenzgang ist meßtechnisch nicht ganz sauber aufgenommen worden, da er mit einer ohmschen Last und nicht, wie eigentlich notwendig, mit der entsprechenden Impedanz aufgenommen worden ist. Da das Ausgangssignal der Endstufe hinter dem Ausgangsfilter aufgenommen worden ist, hat dies zu den angesprochenen Verzerrungen geführt. Der Frequenzgang ist bei einer Impedanz am Ausgang whrscheinlich noch wesentlich linearer. Jetzt zu den bisherigen Ergebnissen meiner Messungen an defekten Endstufen: Es gibt Hoffnung!!!! Das typische Phänomen, welches man bei einer Endstufe beobachten kann, die verstorben ist, ist dass "Flattergeräusch", dass sie von sich gibt. Dieses Flatter- geräusch rührt von der Schaltfrequenz des AD-Wandlers der Endstufe her. Es ist mir gelungen die verantwortlichen Bauteile auszumachen und dieses Flattergeräusch zu beseitigen. Was jetzt noch zu lösen ist ist das Problem, dass die Verstärkung der Endstufe gesunken ist. Die Bauteile, die für diesen Effekt verantwortlich sind, habe ich bisher noch nicht ausmachen können, aber ich arbeite daran. Wenn ich wieder neue Ergebnisse habe, dann melde ich mich wieder. Das kann aber noch eine Weile dauern. Gruß aus Kiel Maadin |
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