Tim A.
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26/07/2014 13:22
Re: (!) Zentralhydraulik

Wie schön die Dinge sind, d.h, wie sehr man das bemerkt, hängt sehr stark vom Verschleißzustand des alten Speichers ab. Je weiter der Druck unter der Verschleißgrenze ist, desto mehr bemerkt man einen Unterschied.

Der Druck im Speicher ist, egal wie weit er verschlissen ist, nach ein paar Minuten Motorlauf immer bei 150 bar. Nur wenn der BKV oder / und das Druckhalteventil defekt ist, kann es sein, dass sich dieser Druck gar nicht auf- oder ganz schnell wieder abbaut. Bei einem neuwertigem Speicher hat man bei abgestelltem Motor ca. 20- 30 Tritte frei, bei denen man nahezu maximale Bremskraftunterstützung hat. Dabei sinkt der Öldruck bei jeder Betätigung um ca. 3- 5 bar ab, bis der Druck schlagartig auf Null abfällt und die Bremshilfe dahin ist. Dafür wird aber bei laufendem Motor binnen Sekunden, mit einer sehr geringen Ölmenge sofort wieder ausreichender Druck aufgebaut. Es ist nahezu unmöglich, einen guten Druckspeicher bei laufendem Motor so weit leer zu bremsen, dass die Bremshilfe ausfällt.

Ein Speicher, der an der Verschleißgrenze liegt, hält bei stehendem Motor weit weniger Tritte bereit und der Öldruck fällt bei jeder Betätigung der Bremse um ca. 20 bar ab. Einen solchen Speicher kann man bei laufendem Motor so weit leer bremsen, dass die Warnlampe kommt und man einen deutlichen Verlust an Bremshilfe spürt.

Ein Speicher der praktisch keinen Stickstoffdruck mehr hat, baut bei den ersten beiden Tritten jeweils ca. 50 bar Druck ab. Dort wird kein Gaspolster mehr komprimiert sondern der Speicher ist voll mit Öl. Das führt dazu, dass man höchstens einen Tritt mit Bremshilfe hat. Der Zweite ist schon deutlich spürbar reduziert. Das Problem ist, das der Speicher mangels Gegendruck des Gaspolsters nicht mehr so schnell leer läuft, da nur das komprimierte Öl entspannt wird. Bei so einem Speicher kann es bis zu 100 Tritten dauern, bis man eine Veränderung im Pedal fühlt. Die Bremshilfe ist dann aber schon lange weg. Zudem ist so ein Speicher (wenn er nicht leer gelaufen ist) schnell wieder aufgepumpt, u.U. sogar deutlich schneller, als ein nagelneuer Speicher. Man glaubt dann, dass alles gut ist, ist es aber nicht.

Der Vorteil eines neuen Speichers ist:
Schneller Druckaufbau und maximale Bremskraftunterstützung über einen langen Zeitraum. Bei laufendem Motor wird man niemals einen Abfall der Bremshilfe spüren, weil der Druckabbau beim Treten so klein ist, dass die Pumpe diesen Verlust schon in kürzester Zeit (ca. 1 - 1 1/2 Sekunden) wieder aufbaut, und das noch während die Bremse getreten ist.

So wie Du es schilderst, würde ich mit einer (unzuverlässigen) Ferndiagnose sagen, dass dein alter Speicher weit unter der Verschleißgrenze liegt.



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